Trocknen, Lüften und Heizen nach Innenputzarbeiten

Nach Beendigung der Innenputzarbeiten bedürfen die angewendeten Putze / Putzsysteme,
einer Nachsorge um die vereinbarten vertraglichen Eigenschaften zu erhalten und zu behalten.
Bedingt durch die enthaltenen Bindemittel ist es bei Kalkzementputzen, sowie bei gipshaltigen
Putzen wichtig, einen ungestörten Trocknungsverlauf sicherzustellen. Dieser kann je nach
örtlichen und klimatischen Gegebenheiten von unterschiedlicher Dauer sein.

Daher ist Folgendes zu beachten:

Temperatur:

Ideale Raumtemperatur zwischen 15°C und 20°C.
Beachte: Bauteiltemperatur darf nicht unter +5°C absinken!
Niedrige Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit können vor allem bei gipshaltigen Putzen zur
Bildung einer Haut (Sinterhaut) an der Putzoberfläche führen, welche den Putz am Austrocknen
hindert.

Folgen sind:

  • zu geringe Druckfestigkeit /weiche Putzoberfläche
  • reduzierte Saugfähigkeit des Putzes (keine Haftung von Tapeten/ Anstrichen)
  • Schimmelbildung
  • Korrosion der Putzprofile (unschöne Rostflecken)

Feuchtigkeit:

Während des Trocknungsprozesses gibt der Innenputz Feuchtigkeit ab, welche zu einer
erhöhten Luftfeuchtigkeit im Raum führt. Erkennbar durch Kondenswasser an Fensterscheiben,
Folien und nichtgedämmten Bauteilen, wie Betonflächen.

Achten Sie neben der Temperatur also auch auf eine ausreichend gute Lüftung (Querlüftung),
hierzu reicht das Ankippen des Fensters nicht aus. Besser ist ein häufiges, kurzzeitiges
Stoßlüften.

In den kalten und feuchten Jahreszeiten, hat sich eine Trocknung mit Entfeuchtern oder
Trocknungsgeräten bewährt. Dort ist eine gezielte und kalkulierbare Entfeuchtungszeit
erreichbar. Die Bauzeit wird damit relevant verkürzt. Die Gewerke Maler und Fließen können
Wochen vorher anfangen.

Zusätzliche Heizmaßnahmen:

Um das Austrocknen der Putze/ Putzsysteme zu beschleunigen, ist die Baustelle bei niedrigen
Temperaturen zu beheizen. Die Beheizung mit Propangas ist nicht geeignet, denn auch hier entsteht Feuchtigkeit.
1kg Propangas gibt 1,6l Wasser an die Umgebung ab.
Beachte: Direkte Hitzestrahlung auf den Putz meiden!

Inbetriebnahme der Heizung:

Es ist ein schnelles und schockartiges Aufheizen zu vermeiden . Das kann zu Riss- und
Hohlstellenbildung im Putz führen.

Döbeln, 30.10.18